Derzeit leiden weltweit etwa 246 Millionen Menschen an Diabetes Typ 2. In den kommenden 20 Jahren wird die Zahl der Patienten voraussichtlich auf 380 Millionen steigen. Bei der Erkrankung führt ein Überangebot an Nährstoffen, vor allem an Glukose, zu einem Absterben der insulinproduzierenden Zellen. Vermittler dieser Reaktion ist das Molekül Interleukin-1-Beta. Die Züricher Forscher behandelten nun in einer ersten klinischen Studie 35 Patienten mit diesem Stoff, während eine ebenso große Kontrollgruppe ein Scheinmedikament erhielt.
Ergebnisse
Die Gabe von Interleukin-1-Beta besserte den Blutzuckerstoffwechsel schon nach einer Woche deutlich. Dieser Effekt hielt während der gesamten Studiendauer von drei Monaten an. Verbessert wurden sowohl die Insulinproduktion als auch spezifische Entzündungsfaktoren, die das Risiko etwa für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die Therapie wurde nach Angaben der Universität gut toleriert, abgesehen von einer vorübergehenden leichten Rötung an der Einspritzstelle.
Mit den bereits existierenden Langzeit-Interleukin-1-Beta-Blockern ließe sich künftig Diabetes mit ein- bis dreimonatlichen Spritzen behandeln, anstelle der derzeitigen mehrmals täglichen Medikamenten-Einnahme. (APA/AP)